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Was gibt’s denn heute zu Mittag? Bio!

Bio in der Mensa oder Kantine: Gibt es das auch bei dir? Um die Gäste seiner großen Unternehmenskantine von Bio zu überzeugen, ging BIOSpitzenkoch Bernhard Bonfig mit ihnen auf den Bio-Bauernhof. Oder brachte den Bio-Hof in die Kantine. Für Bernhard gehört Bio dazu, wenn man Gäste verantwortungsvoll bekochen möchte. Warum? Das liest du hier.

Bernhard Bonfig

Das ist BIOSpitzenkoch Bernhard Bonfig. Er ist nicht nur Gründungsmitglied der BIOSpizenköche: Bernhard gehört auch zu den Pionieren für Bio-Lebensmittel in Großküchen. Bereits 1994 stellte er die Kantine eines großen Kölner Versicherungsunternehmens als eine der ersten in Deutschland auf Bio um. Heute werden hier täglich rund 2.000 Mahlzeiten zubereitet, für die zu 80 Prozent Lebensmittel aus zertifizierten Bio-Betrieben verwendet werden.

„Wer seine Gäste verantwortungsvoll bekochen möchte, der kommt am Thema Bio gar nicht mehr vorbei.“

Bernhard Bonfig, Bio-Pionier der Außer-Haus-Verpflegung

Wie Bernhard seine Gäste und sein Unternehmen von Bio überzeugt hat? Das hat er der Initiative „BioBitte“ erzählt. Sie setzt sich dafür ein, dass zum Beispiel in Kitas, Schulen, Seniorenheimen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Einrichtungen mehr Bio-Lebensmittel auf die Teller kommen.

BIOSpitzenköche Bernhard Bonfig & Christian Kolb

„Es wird eher besser!“

Interview mit Bernhard Bonfig (Auszüge)

Lieber Bernhard,

damit Bio in der Kantine zum Erfolgsrezept wird, müssen Gäste überzeugt werden. Gab es denn auch Widerstände?

Ich glaube, es ist wichtig, die Menschen mitzunehmen. Sie darüber aufzuklären, was man tun will und dass sich geschmacklich nichts verändert. Denn es wird eher besser!  Wir haben mit einem Flyer erklärt, wo die Vorteile von Bio liegen: Weniger Zusatzstoffe, mehr Tierwohl, keine chemischen Spritz- und Düngemittel. Dass wir zu 100 Prozent nachweisen konnten, von welchem Hof die Lebensmittel kommen, hat Transparenz und hohes Vertrauen geschaffen. Auf dem Speiseplan haben wir deklariert, was Bio und was konventionell ist. Hier ist das Bio-Siegel ein wichtiger Punkt. Ich habe immer versucht zu erklären, dass Bio-Lebensmittel für mich eine ganz andere Qualität haben. Außerdem: Während Gäste früher vielleicht etwas kritischer eingestellt waren, besitzt eine Küche, die heute Bio einsetzt durchaus Renommee.

Und wie reagieren Gäste darauf, beim Mittagessen in der Kantine über Bio informiert zu werden?

Wenn Gäste in die Kantine kommen, haben sie Pause. Sie möchten also nicht nur Flyer lesen, sondern Fragen zum Bio-Einsatz authentisch beantwortet bekommen. Dafür haben wir zum Beispiel unsere Hauptlieferanten eingeladen und während der Mittagszeit vorgestellt. So konnten die Gäste den Landwirten direkt ihre Fragen stellen. Wir haben es geschafft, dass unsere Gäste wussten, wo das Gemüse oder die Rinder herkommen. Danach haben wir auch ab und zu Besichtigungen auf den Bauernhöfen gemacht und so eine Verbindung zwischen den Landwirtinnen und Landwirten aus der Region und den Gästen geschaffen.

Wissen, wo es herkommt! Foto: Maja Nett, Copyright: moye's kitchen foodblog

Wie schauen denn die Gäste in Mensen oder Kantinen auf das Thema Preis?

Meine Erfahrungen ist: Wer seine Gäste verantwortungsvoll bekochen möchte, der kommt am Thema Bio gar nicht mehr vorbei. Letztendlich geht es um Qualität. Und die können Gäste selbst schmecken. Sie macht auch nur einen überschaubaren Mehrkostenanteil aus. Steigt mit dem Bio-Einsatz der Preis, lässt sich erklären, wie Menschen von Bio-Qualität profitieren – und dass es sich deshalb lohnt, dafür auch etwas mehr zu zahlen.

Bernhard, wie kannst du Menschen langfristig von Bio in Kantinen oder Mensen überzeugen?

Wir empfehlen mit Aktionen und Angeboten für Highlights zu sorgen, über die man ins Gespräch kommen kann. Man darf aber nicht vergessen, dass manche Gäste auch einfach nur zum Essen kommen und sich nicht weiter damit beschäftigen möchten. Wenn dieses Essen dann schmeckt, vernünftig zubereitet und noch Bio ist, dann macht man nichts falsch.

Mehr BioBitte.

Der ökologische Landbau schützt Umwelt, Klima, Natur, Tiere und die Artenvielfalt.

Dazu können Bio-Produkte in deiner Küche aber vor allem auch in öffentlichen Einrichtungen einen erheblichen Beitrag leisten. Denn: Öffentliche Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen, Seniorenheime und Krankenhäuser oder Kantinen von Behörden haben durch ihren hohen Bedarf an Lebensmitteln einen relevanten Einfluss auf die Nachfrage nach ökologischen Erzeugnissen.

BioBitte will gemeinsam mit vielen Menschen direkt vor Ort dazu beitragen, dass mehr Bio-Produkte in öffentlichen Einrichtungen eingesetzt werden. Dazu bietet die Initiative bundesweit Workshops, Veranstaltungen sowie Infomaterial und vieles mehr.

Mehr Informationen über die Initiative findest du hier.

5 gute Gründe für Bio in öffentlichen Küchen

  1. 1 Der Bio-Anbau schützt Klima, Böden und Gewässer durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel.
  2. 2 Auf Bio-Höfen werden Tiere artgerecht gehalten.
  3. 3 Der Bio-Anbau schützt die Vielfalt von Pflanzen und Tieren.
  4. 4 Die Qualität von Bio-Produkten wird laufend kontrolliert.
  5. 5 Der Einsatz von Bio-Produkten aus der Region unterstützt die regionale Landwirtschaft und Wirtschaft.

Mehr über den ökologischen Landbau findest du hier.