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„Probieren Sie doch mal!“

Menschen spontan begeistern und überzeugen: Genau das machen die BIOSpitzenköche, wenn sie als Showköche auf Messen oder Events unterwegs sind. Wie zum Beispiel im Januar auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Was ist das Besondere an der Bio-Showküche? Drei BIOSpitzenköche erzählen hier von ihren Erfahrungen auf großen und kleinen Kulinarik-Bühnen.

Charmeoffensive in der Showküche: Bernd Trum. Foto: Martin Scherag

Bernd: „Da musst Du zaubern!“

Das „Frontcooking“ ist BIOSpitzenkoch Bernd Turm in die Wiege gelegt. Schon 1970, da war Bernd sieben, kochte sein Vater mitten im Trumschen Familienrestaurant vor Gästen. Doch Bernd lernte erst mal Steuerfachgehilfe. Ziemlich trocken. Also ging er danach als Sportanimateur auf Reisen. Hier kam es zu einer wichtigen Begegnung: Eine ältere Dame erzählte, wie sie ihre schwere Krankheit mit einer Ernährungsumstellung in den Griff bekommen hatte. Bernds Interesse war geweckt: Menschen von gesunder Küche überzeugen – aber ohne erhobenen Zeigefinger? Das war Frontcooking mit Mission!

Es folgten: Ausbildung zum Koch, Küchenmeister, Gourmet-Koch Vollwert-Ernährung, Verpflegungsbetriebswirt, Diätkoch mit Brief und Siegel. Und weil es für das unterhaltsame Kochen vor Publikum keine Ausbildung gab, gründete Bernd vor über 20 Jahren seine eigene Frontcooking-Akademie. „Showköche sind Multitalente. Das Kochen auf der Bühne sind nur 15 Prozent. Alles andere ist Emotion“, sagt Bernd. „Um Leute zu packen, musst du zaubern, da muss der Gaumen explodieren.“

Aktelle Rezepte aus Bernds Showküche

Bernd war unterwegs: Auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) 2023 hat er unter dem Motto „Bio fürs Klima“ live gekocht. Seine Showküchen-Rezepte hat er mitgebracht: Gesund, lecker und gut fürs Klima – probier es doch mal.

Die Rezepte findest du hier zum Download.

Linsen-Gemüse-Salat mit Nüssen, gebratenen Salami-Sticks und Joghurt-Gewürz-Dip

Bohnen-Erbsen-Puffer mit Joghurt-Dip

Grünkern-Fleischbällchen mit Grünkohlgemüse und Pfannenpommes

Winterliches Emmer-Risotto mit Meerrettich und Rindfleisch-Streifen

Bernds Trinkmüsli

Und was ist daran gut fürs Klima?

Saisonale, regionale Wintergemüse: Kartoffeln, Karotten und Grünkohl benötigen nur kurze Transportwege vom Bio-Hof in deinen Bio-Laden. Das bedeutet auch weniger klimaschädliche CO2-Emissionen.

Viele Hülsenfrüchte: Berglinsen, Bohnen, Erbsen – der Anbau von Hülsenfrüchten erhöht die Fruchtbarkeit des Bodens, ganz ohne künstlichen Dünger. Dessen Herstellung braucht viel Energie und ist im Bio-Anbau verboten. Das spart CO2-Emissionen ein.

Mehr Pflanzen, weniger Fleisch: Kann zu weniger Tierhaltung beitragen. Und das bedeutet weniger Emissionen klimarelevanter Gase wie CO2 oder Methan.

Alte Getreide- und Gemüsesorten: Emmer, Grünkern, Pastinake & Co.: Mit dem Anbau alter und fast vergessener Gemüse, Obst oder Getreidesorten helfen Biobäuerinnen und Biobauern die biologische Vielfalt und damit wichtige Ökosysteme zu erhalten. Intakte Ökosysteme sind ein wichtiger Teil des Natur- und Klimaschutz.

Video: Kichererbsen anbauen im Südschwarzwald? Wie das funktioniert erklärt Markus vom Gerbachhof.

Auf der Suche nach dem Besonderen: Alfred Fahr. Foto: M&P

Alfred: Das Besondere im Alltäglichen

„Für mich ist es das Schönste, wenn man dabei zusehen kann, wie sich etwas Alltägliches in etwas Besonderes verwandelt.“ Alltäglich ist Alfred Karriere wirklich nicht. Schon in der Grundschule wollte er Koch werden. Dass er allerdings in den neunziger Jahren dann als Küchenchef bis nach Südafrika kommen und dort unter anderem Staatschef Nelson Mandela bewirten würde, stand damals nicht in seinem Karriereplan. Auch heute zeigt Alfred als Profi-Schaukoch seine Kochkunst im In- und Ausland. Tausende Menschen unterhält der Allgäuer zum Beispiel mit seinen Auftritten im Bayerischen Fernsehen: Schon seit 2006 steht er dort als Bio-Koch vor der Kamera.

Mit Qualität und Persönlichkeit überzeugen: Christopher Hinze. Foto: Marcus Gloger

Christopher: Mit Humor und Respekt

Auch BIOSpitzenkoch Christopher Hinze mag den öffentlichen Auftritt. Um ein Haar wäre er Berufsmusiker geworden. Den Küchengöttern sei Dank, ist er Koch geworden. Live kocht er am liebsten auf Messen, großen Veranstaltungen oder im Fernsehen. Erhobener Zeigefinger? Auch nichts für Christopher! Sein Motto: „Nicht moralisch predigen, sondern durch Qualität und guten Geschmack überzeugen.“

Gespräche aus der Showkoch-Spitzenküche

Was mögt Ihr am direkten Kontakt mit dem Publikum?

Christopher:  Es freut mich, wenn ich Menschen mit meiner Persönlichkeit von Bio-Lebensmitteln und der Bio-Landwirtschaft überzeugen kann. Wenn ich sie zum Nachdenken bringe über die Wichtigkeit eines friedvolleren Umgangs mit unseren Ressourcen, Liebe, Respekt und Achtung für unsere Erde, von der es nur die eine gibt. Dafür gebe ich nützliche Tipps für Einkauf und Zubereitung, live und ohne zu sagen „nur so ist es richtig“.

Bernd: Ich mag Menschen. Jeder, der Menschen mag, kann Frontcooking lernen. Showkochen funktioniert mit Kommunikation. Wenn wir auf Augenhöhe und mit Leidenschaft kommunizieren, beißt das Publikum an. In der Showküche erzeugen wir Bilder im Kopf, mit Worten. Die Reaktionen sind immer positiv.

Alfred: Auf eine Präsentation vor Publikum gibt es ja immer eine Reaktion. Ich freu mich, wenn die Rückmeldung kommt, dass ich Menschen motiviert habe, mehr zu kochen und bei der Auswahl der Produkte auf Qualität zu achten. Auch wenn sich im Laufe der Jahre Routine einstellt, ist jede Vorstellung einzigartig und ich versuche, mein Bestes zu geben. Dann gibt es viel Lob und Zustimmung. Danach wird man auch ein bisschen süchtig.

Wie reagiert das Publikum auf „Bio“ in euren Küchen?

Bernd: Wir versuchen Schritt für Schritt zu überzeugen: Bio bietet eine besondere Qualität. Regional und saisonal eingekauft, ist es auch nicht hochpreisig. Verwendet weniger Fleisch, dafür aber in Bio-Qualität. Die Leute probieren das und sind begeistert.

Christopher: Das Publikum ist oft überrascht und begeistert von der Qualität und dem Geschmack der Bio-Lebensmittel. Und mit guten Geschmack überzeuge ich meistens auch die Skeptikerinnen und Skeptiker.

Alfred: Es gibt Zuschauer, die gerade wegen Bio kommen. Beim Kochen mit frischen Bio-Zutaten geht es um Geschmack und Genuss. Und um das Erlebnis, selbst etwas zu erschaffen, was gut tut. Wenn Menschen gemeinsam kochen, ist auch die soziale Komponente wichtig. Auch das versuche ich zu vermitteln. Außerdem gibt es vor Ort Tipps und Tricks aus der Bio-Küche: Nach den Präsentationen gibt es dann meist viel zu reden.

Hier sind "Die BIOSpitzenköche" als Showköchinnen und -köche im Einsatz

  • Auf Fach- und Verbrauchermessen wie zum Beispiel der Anuga (Köln), der Biofach (Nürnberg), der Internationalen Grünen Woche (Berlin), der Frankfurter Buchmesse oder der Internorga (Hamburg).
  • Auf Veranstaltungen von Unternehmen, Initiativen und Verbänden.
  • Im TV und im Radio.

"Bio fürs Klima". Bernd auf der IGW 2023. Foto: Bernd Trum

Leckeres Fingerfood: Möhrenkokosuppe mit Rotkohlpickles von Mayoori Buchhalter. Foto: Martin Scherag

Foto Header: Lefteris Kallergis/Unsplash