Direkt zum Inhalt Direkt zur Hauptnavigation Direkt zur Suche

„Ich denke, eigentlich sollte die ganze Welt so essen!“

Mehr und gesund kochen, frische Inspiration oder gleich eine Ernährungswende in deiner Küche? Für diese guten Vorsätze in 2020 empfiehlt BIOSpitzenköchin Mayoori Buchhalter einen Kochkurs. Warum, das erzählt die Inhaberin der Kölner „BioGournetClub Kochschule & Akademie“ hier im Interview. Ihr Spezialgebiet? Die fünf Elemente und die ayurvedische Küche.

Liebe Mayoori, was kann man in euren Kochkursen lernen?

Es geht um Kochstile, Warenkunde, Kochtechniken und viel Praxis zu den Kursthemen, alles mit viel Spaß und vor allem richtig lecker. Mit der fünf Elemente oder der Ayurvedischen Küche lernt man auch eine andere Art kennen, sich zukünftig zu ernähren. Wir verbinden unsere Kenntnisse der traditionellen chinesischen Medizin mit denen der modernen Ernährungswissenschaft. Aber spielerisch und einfach: Die zwölf Lebensmittel, die ich täglich essen sollte, unkompliziert in meinen Alltag eingebaut. Warum jeden Tag Hülsenfrüchte oder Kurkuma? Es gibt vieles, was man schnell ändern kann. Unsere Botschaft ist: Beginne heute, es geht ganz leicht

Wer kommt für einen Kochkurs zu Euch?

Es kommen Menschen zwischen 14 und 84 Jahren, zum größten Teil Frauen. Die größte Gruppe ist zwischen 30 und 50 Jahre alt, die möchten etwas Neues anpacken. Zum Beispiel mehr vegan oder vegetarisch, vielleicht nicht gleich 100 Prozent, aber mal einsteigen. Es kommen Menschen, die viel und gut kochen und ihre Themen erweitern wollen. Manche lassen sich von unseren Menüabenden und Candle-Light-Dinnern inspirieren. Hier gibt es eine gehobene, vegane Küche, die bekommt man bisher nur selten. Während man in schöner Umgebung und Stimmung isst, kann man unseren Köchinnen und Köchen bei der Zubereitung zusehen, das motiviert viele, es selber zu versuchen.

Die Kochschule bietet viele Kochkurse zu Themen wie Energie, Harmonie und Gesundheit. Dazu gehören zum Beispiel Deine Kurse über die Fünf Elemente Küche der traditionellen chinesischen Medizin oder die ayurvedische Küche. Wie ist es zu dieser Spezialisierung gekommen?

Ich bin seit 25 Jahren auf diesem Weg und denke: Eigentlich muss die ganze Welt so essen. Ursprünglich komme ich aus der medizinischen Richtung und hatte eine Praxis für Körpertherapie. Aus gesundheitlich Gründen wollte ich meine Ernährung ändern, meinen Körper wieder in Gesundheit und Harmonie bringen. Unser Körper strebt nach Ausgewogenheit. Gebe ich ihm Dinge, die ihm guttun, wird vieles leichter. Wenn nicht, holt er sich die Energie aus den Reserven. Power, die dann für andere Sachen fehlt. Die Fünf Elemente Ernährung ist ausgerichtet auf die Jahreszeiten, das innere und äußere Klima, Geschmacksrichtungen und den individuellen Gesundheitszustand des Einzelnen. Biete ich meinem Körper diese Ausgewogenheit, fängt er an zu jubilieren. Der Wunsch nach dieser Veränderung ist bei vielen schon da, die Frage ist nur wie. Dabei wollen wir helfen.

Für alle Kochkurse gilt Euer Prinzip der Bio-Gourmet-Ernährung. Was bedeutet das?

Dass das Essen sehr, sehr lecker schmecken muss und in Bioqualität ist. Tatsächlich kenne ich Menschen, die nach einigen Kursen nicht mehr gerne essen gehen wollen, sie sind Gourmets geworden und die selbst gekochten Speisen schmecken ihnen besser.

Für noch nicht so Küchen-Erfahrene klingen die Themen der Kurse vielleicht erst mal ein wenig kompliziert. Kann man sie dennoch leicht in den Alltag integrieren?

Einer meiner Kurse heißt: Gesundes Essen und das täglich. Ich möchte, dass Menschen bei uns etwas lernen und es in ihr Repertoire integrieren. Dafür muss es lecker schmecken, mit einfachen Rezepte. Vier oder fünf Zutaten, die man auch nicht in drei verschieden Läden einkaufen muss. Und nach einem einfachen, übertragbaren Prinzip, zum Beispiel Möhren zu pürieren, ganz weich und samtig. Das kann man dann genauso machen mit Rote Beete, Sellerie oder Zucchini. Bei einer Umstellung auf vegetarisch oder vegan geht es auch über Emotionen und Erinnerungen. Wer zum Beispiel als Kind Würstchen, Heringssalat oder Schnitzel mit Kartoffelsalat geliebt hat, denkt vielleicht eher klassisch im Muster Fleisch oder Fisch mit Beilagen auf dem Teller. Dann zeigen wir erst mal, wie es auch ohne Fleisch geht.

In euren Kursen wird meistens vegan gekocht. Welche Rolle spielt das im Hinblick auf den Geschmack?

Wir kochen so, dass alle Geschmäcker, süß, sauer, salzig, scharf, bitter und auch umami in den Gerichten vorkommen. Eben kräftig und würzig, das schmeckt einfach. Wir machen zum Beispiel eine Bratensauce, die hat niemals ein Stück Fleisch gesehen. In unseren Kursen geht es auch um moderne Themen – von pflanzlichen Burgern und veganen Bowls über Asian Street Food bis zu Zero Waste und Leaf to Root. Und da sieht man: vegan geht auch deftig, knackig und knusprig.

Empfehlt Ihr eine grundsätzliche Umstellung der Ernährung oder kann es bei einem spannenden Ausflug bleiben?

Erst mal finde ich, dass Menschen überhaupt für sich kochen ist schon viel. Mehr pflanzlich und mit mehr Bio zu kochen ist dann eine tolle Sache, die einfach guttut. Dafür ist es hilfreich, sich in einer Gruppe auf neue Wege zu begeben.

Wie schafft man es, andere mitzunehmen, wenn man seine Ernährung verändern möchte, zum Beispiel in der Familie oder in einer WG?

Indem man einfach lecker kocht und isst und auf keinen Fall darüber redet, wie gesund es ist. Außerdem, Kinder aber auch viele Erwachsene lieben zum Beispiel Nachtisch. Warum also nicht einfach sagen, hey du kannst doch auch zuerst das Mango-Mousse essen und dann den Rest, und so eine Tür öffnen?

Welche Erfahrungen sollen Teilnehmende Eurer Kurse mit nach Hause nehmen?

Dass sie selbst kochen und Spaß daran haben. Dass sie mit Biolebensmitteln kochen. Dass sie die Rezepte aus dem Kurs zuhause übernehmen. Wenn zum Beispiel jemand bei einem Kochabend die leckere Möhrensuppe für sich entdeckt, dann hat der Kurs sich schon gelohnt.

Mayooris „Prinzipienküche“: ein Rezept, viele Varianten, hier Möhren- und Zucchinicremesuppe. Foto/Copyright: Mayoori Buchhalter, BioGourmetClub

Rezept

Möhren-Cremesuppe mit Rote Beete Topping

Zutaten:

  • 500g Möhren
  • 500ml Wasser
  • 4 EL Rote Beete aus dem Glas
  • 2 EL Kokosraspel
  • Salz

Zubereitung
Möhren schälen, in große Stücke schneiden, mit 100ml Wasser aufkochen, bei kleiner Flamme 45 Minuten köcheln. 400ml Wasser aufkochen und beim Pürieren der Möhren nach und nach dazu gießen. Wirklich lange pürieren bis die Möhrensuppe samtig ist. Mit Salz abschmecken. Die Rote Beete mit den Kokosraspel mischen und beim Servieren als Topping auf die Suppe geben.

 

Statt Möhren geht auch:

Rote Beete, Pastinake, Gelbe Beete, Sellerie, Kürbis, Süßkartoffeln, Steckrübe, Kohlrabi, Blumenkohl, Rotkohl. Sommervariante mit Zucchini, dann aber 900g Zucchini und nur 100ml Wasser.

Als Topping geht auch:

Rotkohlpickles, Sauerkraut, Basilikumschaum, Grünkohl in Streifen, gehackter Dill, Microgreens, Mungsprossen, geröstete Sonnenblumenkerne

Geschmacksvariationen:

200ml Wasser durch 200ml Kokosmilch oder passierte Tomaten ersetzen.

Zusätzlich würzen mit:

  • 1 Prise Chili, ½ TL Kreuzkümmel gemahlen oder
  • 50g Ingwer gerieben oder
  • 1 EL Meerrettich aus dem Glas oder
  • 2 TL Senf